Alle Artikel mit dem Schlagwort: Loslassen

Raus aus der Leistung 

Heute veröffentliche ich hier einen Artikel, den ich für die Joyce geschrieben habe und der in der Ausgabe Joyce (1/24) erschienen ist: Die Worte ihrer Freundin halfen Hannah Rentschler all das „fromme Muss“ in ihrem Leben loszulassen. Und in ihr begann etwas zu heilen. „Du musst keine Stille Zeit machen.“ Die Worte meiner Freundin trafen mich, denn es war das, wonach ich mich gerade sehnte und gleichzeitig widersprach es all meinen Überzeugungen. Ich konnte sie nicht mehr hören – all die Andachten, all das christliche Gerede. Ich war auf einem theologischen Seminar. Es gab jeden Tag eine Andacht. Gebetszeiten. Unterricht über die Bibel. Ich war überall dabei, versuchte alles zu erfüllen, was von mir erwartet wurde. Aber jetzt konnte ich das alles nicht mehr hören.  Einfach mal loslassen Die Worte meiner Freundin gaben mir, meinem selbst gemachten Druck und meinem schlechten Gewissen die Erlaubnis: Also gut, dann mache ich jetzt eben keine Stille Zeit mehr. Ohne ihre „Genehmigung“ hätte ich das nicht geschafft. Aber ich schätzte sie, vertraute ihr und ihrem Urteil. Ich brauchte sie, …

Blumenwiese

Wie ich die Leichtigkeit entdeckt habe

Ich sitze auf der Terrasse, mit meinem Kaffee in der Hand. Nach einer richtig unruhigen Nacht habe ich jetzt einen ruhigen Moment und denke: JETZT muss ich lernen zu entspannen. Und zwar nicht nur dann, wenn um mich alles ruhig ist, nein gerade wenn es chaotisch und unruhig ist und alles andere als rund läuft. Unser drittes Kind war gerade auf die Welt gekommen und die Nacht hatte mir deutlich meine Grenzen aufgezeigt. Ich hatte so eine Vorahnung, dass es wild werden würde und meine innere Ruhe nicht mehr von der äußeren Ruhe abhängig sein konnte – eine Vorahnung, dass ich Leichtigkeit brauchen würde, etwas was mir noch ziemlich fremd war. Die Lasten, die ich gar nicht tragen muss Die ersten Monate zu fünft haben sich angefühlt wie fahren mit Vollgas. Und auch die nächsten Monate haben mir nicht nur meine Grenzen aufgezeigt, sondern mir auch jede Menge Lasten zu Tage befördert, die ich ganz unbewusst mir mir herumgeschleppt habe. Ich hatte schon öfter gehört, dass die eigenen Kinder uns herausfordern in unserer Persönlichkeit zu …

Kreativität - Aquarellfarben und Pinsel

Wie ich Gott in der Kreativität suche

Dieses Jahr habe ich mir für die Fastenzeit vorgenommen, Gott in der Kreativität zu suchen. Die Idee habe ich von Anne, die hier darüber schreibt. Irgendwie hat es mich gepackt und ich dachte, da mache ich mit. Was hab ich mir nur dabei gedacht Nach ein paar Tagen, in denen ich hier und da versucht habe mit Stift und Papier Bibelverse kreativ zu gestalten, habe ich meinen Entschluss schon bereut. Irgendwie war es wie eine Pflicht oder noch ein ToDo auf der schon so langen Liste. Dabei hatte ich doch dieses Jahr eigentlich sowieso vor, meiner Kreativität wieder etwas mehr Raum zu geben. Also startete ich nochmal neu. Ich sammelte, was ich wirklich gerne ausprobieren oder mal wieder machen wollte und da gab es vieles: Ausmalbilder, Aquarell, Lettering, Fotografieren, Designen am Computer, und noch einiges mehr. Ich musste mir erstmal die Erlaubnis geben, all die vielen Dinge auszuprobieren, die ich weit weg geschoben hatte, weil ich doch dafür keine Zeit habe gerade. Und plötzlich kam etwas in Gang Und während ich anfing einfach auszuprobieren, entdeckte …

Entschleunigung

Ich liebe den Sommer. Einfach die Balkontüren aufmachen und den Garten als erweitertes Wohnzimmer nutzen. Baden gehen. Eis essen. Beeren essen. Die Sonne auf der Haut fühlen. Abends draußen sitzen. In der Hängematte liegen. Und noch so viel mehr. Doch dieses Jahr haben sich da ein paar ungute Gefühle unter die Freude am Sommer gemischt. Kaum wurden die Tage wärmer, musste ich feststellen: Schwanger und Sommer das klappt bei mir nicht so gut. Spätestens nach einem halben heißen Tag war ich platt. Und während ich dann auf der einen Seite anfing zu rechnen, wie lange die Schwangerschaft noch geht, kam von der anderen Seite die Angst den Sommer zu verpassen. Unfreiwillige Entschleunigung Ich war also gezwungen zu entschleunigen, mir weniger vorzunehmen, mehr liegen zu lassen und weniger zu planen. Und stattdessen versuche ich ab und zu mit den Kindern im Garten die Beine hochzulegen. Und auf einmal liege ich in der Hängematte und mir wird bewusst: Dieser Sommer wird zwar anders, aber er wird auch schön. Er wird langsamer. Er wird entschleunigt. Das bedeutet mehr …

Mein Jahr des Ausmistens

Vor etwa einem Jahr hat es mich gepackt: Ich bin auf Annes Blog Kleineweggedanken auf ein Video von The Minimal Mom gestoßen. Sie berichtet auf ihrem YouTube Kanal von ihrem minimalistischen Lebensstil. Sie erzählt, wie sie es nie geschafft hat alles ordentlich zu halten, weil es einfach zu viele Sachen waren – bis sie ausgemistet hat. Seitdem ist es leicht das Haus ordentlich zu halten und sie hat viel mehr Raum für die Sachen, die ihr wichtig sind. Das wollte ich auch. Ich war gerade mittendrin im Chaos der Kleinkindphase. Ich wollte so viel mehr als ich konnte. Also fing ich an: jeden Tag 10-15 Minuten ausmisten. Ein Jahr später Ich bin noch längst nicht fertig, aber es ist schon so ein Gefühl von Leichtigkeit eingezogen. Und noch etwas anderes ist passiert: Mein Denken verändert sich. Mir fällt immer mehr auf, wie der Überfluss in dem wir leben uns beschäftigt und ablenkt. Ich frage mich immer mehr: Was brauchen wir wirklich? Ganz besonders hat mich das auch in der Weihnachtszeit beschäftig. Die Zeit in der …

Leben mittendrin

Ich liege mit meinen beiden Kindern im Bett. In jedem Arm liegt eins und sie sind gerade dabei einzuschlafen. Ich liege hier und atme durch. WIR atmen durch. Ein Meilenstein ist geschafft. Die Zeit die hinter uns liegt, war herausfordernd und mich hat sie häufig an meine Grenzen gebracht. Heute ist eine Last von meinem Herzen gefallen. Heute haben wir gefeiert. Und während ich hier liege und durchatme, weiß ich schon, welche Herausforderungen morgen auf mich warten. Da gibt es gerade noch ein paar mehr. Aber das ist jetzt egal. Jetzt genieße ich den Moment. Ich genieße den Moment, denn ich weiß, das hier, das ist das Leben. Ein Leben in dem wir uns freuen und leiden, ein Leben in dem wir alles im Griff haben und dann wieder alles drunter und drüber geht, ein Leben in dem wir verletzt werden und heilen, ein Leben in dem manchmal alles stimmt und manchmal gar nichts. Seitdem ich lerne das zu akzeptieren, lerne ich auch das Leben lieben. Und ich kann die kleinen Dinge genießen und feiern, …

Wie die Stille ein Schatz für mich geworden ist

Ich liebe Stille. Ich liebe es ab und zu mal nichts zu tun. Einfach nur zu sein. In die Weite schauen oder auf dem Sofa liegen. Wenn es um mich rum still ist, dann bekommen endlich mal all meine Gedanken einen Raum. Dann sortiere ich mich, dann werde ich kreativ. So war es nicht immer Früher habe ich die Stille gesucht – aber nicht ausgehalten. Es wurde dann so laut und unruhig in mir und das, was da kam, war mir unangenehm. Ich dachte, dass es in der Stille doch auch still werden muss in mir. Aber so war es nicht. Meistens habe ich dann die Stille gesucht, wenn ich Zeit mit Gott verbringen wollte. Dazu sagen wir Christen ja schließlich: „Stille Zeit“. Deshalb dachte ich, da muss ich still und ganz fokussiert auf Gott sein. Also wollte ich alle Gedanken wegdrängen, die in mir aufsteigen und mich konzentrieren, was natürlich nicht geklappt hat. Meine Gedanken wollten kommen. Sie sind ja ein Teil von mir. Also kamen sie auch. Je mehr ich sie wegdrückte, desto …

Loslassen

Loslassen Teil 2: Wenn du etwas hinter dir lassen möchtest, aber es noch nicht gelungen ist

Was willst du loslassen und gar nicht erst mit ins neue Jahr nehmen?Ich habe hier bereits darüber geschrieben, wie es ist wenn man etwas loslassen muss, ob man will oder nicht. Heute – an Silvester – geht es darum, was wir tun können, wenn wir etwas loslassen wollen und es uns noch nicht gelungen ist. Die Grundlage für Veränderung Bevor ich darüber schreibe, was wir tun können, ist es mir wichtig ein paar Grundlagen zu legen, von denen wir dann ausgehen können, wenn wir etwas verändern wollen. Denn mit diesen Grundlagen ist es leichter. Es gibt einen Ort für unsere Last Ich glaube an einen Gott, der sagt, dass wir unsere Last bei ihm abgeben dürfen. Wir müssen sie nicht mit ins neue Jahr nehmen. Das, was war, dürfen wir bei ihm abgeben und bei ihm lassen. Er vergibt, er liebt, er tröstet, er lässt uns nicht allein. Wer es selbst nachlesen will, kann das hier tun: Mt 11,28 Wir sind nicht allein Ebenso sagt er, dass er gerade da, wo wir es nicht hinkriegen …

Blätter Herbst

Warum Loslassen gut tut und was dir dabei hilft

Hast du schonmal etwas hinter dir lassen müssen, was dir wichtig war? Steckst du vielleicht gerade mitten drin? Etwas was ich loslassen musste, war meine Heimat – und das fand ich gar nicht so einfach. Deshalb möchte ich heute darüber schreiben, was mir geholfen hat und wie gut das Loslassen schließlich getan hat. Ich möchte hier gleich dazu sagen, es geht hier nicht um den Verlust von Menschen, sondern um das Loslassen von Träumen, Vorstellungen, Heimat, Lebensumständen,… Was ich losgelassen habe Wie schon gesagt, habe ich meine Heimat hinter mir gelassen. Ich bin am Bodensee aufgewachsen und ich liebe das Leben dort. Den Blick aufs Wasser, das Glitzern des Lichtes auf dem Wasser, die Weite, das Blau, das Grau, das Grün, das ruhige Wasser, der Sturm, das Baden im Sommer, die Mentalität dort… Und ich war STOLZ da zu wohnen, so stolz. Ich konnte mir nicht vorstellen, nicht am Wasser zu wohnen. Zum Studium bin ich weggegangen – das tut ja auch mal gut und es ist ja nur vorübergehend – dachte ich. Und dann …