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Kreativität - Aquarellfarben und Pinsel

Wie ich Gott in der Kreativität suche

Dieses Jahr habe ich mir für die Fastenzeit vorgenommen, Gott in der Kreativität zu suchen. Die Idee habe ich von Anne, die hier darüber schreibt. Irgendwie hat es mich gepackt und ich dachte, da mache ich mit.

Was hab ich mir nur dabei gedacht

Nach ein paar Tagen, in denen ich hier und da versucht habe mit Stift und Papier Bibelverse kreativ zu gestalten, habe ich meinen Entschluss schon bereut. Irgendwie war es wie eine Pflicht oder noch ein ToDo auf der schon so langen Liste. Dabei hatte ich doch dieses Jahr eigentlich sowieso vor, meiner Kreativität wieder etwas mehr Raum zu geben.

Also startete ich nochmal neu. Ich sammelte, was ich wirklich gerne ausprobieren oder mal wieder machen wollte und da gab es vieles: Ausmalbilder, Aquarell, Lettering, Fotografieren, Designen am Computer, und noch einiges mehr. Ich musste mir erstmal die Erlaubnis geben, all die vielen Dinge auszuprobieren, die ich weit weg geschoben hatte, weil ich doch dafür keine Zeit habe gerade.

Und plötzlich kam etwas in Gang

Und während ich anfing einfach auszuprobieren, entdeckte ich plötzlich Seiten an mir, die ich lang vergraben hatte. Es war ein bisschen wie ein Aufatmen. Am Anfang stand ich mir selbst im Weg, weil ich dachte ich muss diese kreativen Zeiten ein bisschen wie Stille Zeit gestalten und auf jeden Fall Bibelverse miteinbeziehen, damit ich darin Gott suche. Doch mir wird schon seit einer ganzen Weile immer wieder bewusst: Ja Bibel und Gebet ist für meinen Glauben unglaublich wichtig, aber Gott ist darauf nicht begrenzt, er kann mir eigentlich in fast allem begegnen. So auch in meiner Kreativität. Er hat ja diese Kreativität in mich hinein gelegt. Und während ich sie wiederentdecke, begegne ich auch ihm.

Mein Blick für die Schönheit öffnen

Ich laufe meine Kinderwagenrunde und staune – wieder einmal – über die Natur. Ich denke darüber nach, wie schön und verschwenderisch Gott seiner Kreativität in der Natur freien Lauf gelassen hat. Das Kreativsein hat meinen Blick noch einmal mehr für schöne Dinge geöffnet. In meinem Alltag versuche ich oft strukturiert, fokussiert und effektiv zu sein und es schön zu machen fällt oft hinten runter. Nun begegne ich Gott darin, dass auch er es schön gemacht hat und an Schönheit hat er nicht gesparrt. Ich suche ihn in der Kreativität und entdecke ihn in der Schönheit, die es im großen und kleinen und eben auch im Alltag gibt.

Kreativität Blumen
Bild vom Workbook

Raus aus der Unzufriedenheit

Plötzlich war da nur noch Kritik in mir. Und jede Menge Ärger, berechtigter Ärger, wie ich fand. Und wenn ich mit den richtigen Leuten zusammen war, dann konnten wir uns darüber stundenlang austauschen. Das tat zwar gut, aber irgendwie wurde es nicht besser dadurch. Irgendwie war es ganz schön dunkel in mir geworden. Ich war so unzufrieden. Ich war am kämpfen, aber egal was ich machte, es änderte sich nichts.

In dem Coaching, das ich daraufhin anfing, sagt meine Coachin einmal „love it, change it or leave it“. Für mich stellte sich heraus, weder „love it“, noch „change it“ funktionierte, also wählte ich den dritten Weg: „Leave it“. Und jetzt stand ich da, wie vor die Wand gelaufen. Das war doch das was ich wollte, nur war es einfach nicht wie ich es wollte. Meinen beruflichen Traum, den gab es nicht mehr. Also musste ich von vorne anfangen: Wer bin ich? Was will ich? Was will ich nicht? Was ist mein Platz in diesem Leben? Was ist Gottes Platz in diesem Leben für mich? Was ist meine Berufung?

Mein Weg aus der Unzufriedenheit

Es begann ein Prozess, der mich aus meinem Loch rausholte, mir eine Perspektive und neue Freiheit gab. Ein Prozess bei dem mir viele Dinge geholfen haben: Auszeiten und Ausprobieren, ins kalte Wasser springen und meine Grenzen setzen, Träumen und Tun, Gespräche mit Freunden und Gespräche mit meiner Coachin. Weiterbildungen und Selbstcoachingtools.

Besonders lieben gelernt habe ich in dieser Zeit all das, was ich in meiner Coachingausbildung gelernt habe. Zum Beispiel finde ich es so faszinierend, was es für eine Auswirkung haben kann, welche Worte ich wähle und wie ich eine Frage stelle. Wie Fragen meine Aufmerksamkeit und meinen Blick lenken können. Und ich dadurch plötzlich selbst Lösungen sehen kann, die ich vorher nicht gesehen habe.

Unser Workbook

Und auch wenn ein Coachinggespräch mit einem Gegenüber sich nicht ersetzen lässt, habe ich auch Selbstcoachingtools lieben gelernt, um mich neu auszurichten. Und deshalb habe ich zusammen mit meiner Freundin Mareike ein Workbook erstellt: „Raus aus der Unzufriedenheit“. Es ist voller Fragen und Aufgaben, die man machen kann, wenn man feststeckt. Es ist ein Workbook für dich, wenn du weißt, so soll es nicht weitergehen. Dann kann es dir helfen, dir selbst kleine Schritte zu erarbeiten, mit denen du Veränderung anstoßen kannst.

Und ich freue mich so unglaublich, dass es endlich fertig ist. Und ich hoffe, dass es Vielen helfen kann, den Weg raus aus der Unzufriedenheit zu finden. Du findest es hier in meinem Etsy Shop.

Wie Glaubenssätze unseren Glauben beeinflussen

Hattest du schon den Gedanken: Die habens ja leichter, die sind ja nicht gläubig? Ich hatte diesen Gedanken neulich und er hat mich hellhörig gemacht.

Wie mir neulich mal wieder bewusst wurde: da passt etwas nicht

Aber von vorne: Ich schob mein Sohn in den Schlaf und grübelte über einer Entscheidung. Diese Entscheidung rief unerwartet starke Emotionen in mir hervor. Ich fühlte mich unglaublich schlecht. Und diesen schlechten Gefühlen versuchte ich auf den Grund zu gehen. Ich dachte an andere, die ähnliche Entscheidungen getroffen hatten, und plötzlich schoss mir eben dieser Gedanke in den Kopf: Die habens ja leichter, die sind ja nicht gläubig.

Im selben Moment hielt ich inne. Warum denke ich das? Ist das wirklich so? Ich stellte fest, dass ich Angst habe einen Fehler zu machen. Weil da irgendwo die Überzeugung in mir schlummert, dass ich als Christ keine Fehler machen darf. Und plötzlich erschrecke ich über meinen Gedanken, das ist doch das komplette Gegenteil von dem woran ich glaube.

Ich glaube ja, dass für Gott meine Fehler eben kein Problem sind, weil er ja mein Retter ist. Ich glaube, dass Gott mein Hirte ist. Welcher Hirte erwartet denn von seinen Schafen, dass sie von alleine den richtigen Weg finden? Eigentlich habe ich es doch leichter, weil ich einen Hirten habe, der mich führt und bei mir bleibt egal wie ich mich entscheide, der mich sogar sucht, wenn ich mich verlaufe.

Dieser Spaziergang hat mich noch eine ganze Weile beschäftig. Denn er hat mir mal wieder bewusst gemacht was für negative Glaubenssätze mich doch manchmal bestimmen, die einfach falsch sind. In diesem Fall war es mein negativer Glaubenssatz: „ich darf keine Fehler machen“.

Was sind Glaubenssätze eigentlich?

Die Sache mit den Glaubenssätzen ist die, dass sie schon früh in unserer Kindheit geprägt werden. Als Kind helfen sie uns in einer bestimmten Situation und machen Sinn für uns. Und dann denken wir gar nicht mehr darüber nach, aber unbewusst steuern sie uns immer noch. Aber leider nicht immer in eine gute Richtung. Und sie steuern unbewusst auch unseren Glauben, selbst dann wenn wir im Kopf eigentlich etwas anderes glauben.

Ich glaube auf der einen Seite, dass ich mit meinen Fehlern zu Gott kommen kann und auf der anderen Seite versuche unterbewusst auf keinen Fall welche zu machen. Das passt nicht zusammen. Es schränkt mich ein, es beeinflusst meinen Glauben und es steht mir im Weg.

Deshalb dürfen wir aufhorchen, wenn da irgendwas nicht stimmig ist oder wenn wir mit extrem starken Gefühlen auf etwas reagieren. Wir dürfen diesen Glaubenssätzen auf den Grund gehen und sie überprüfen. Wir dürfen sie überschreiben, mit dem was wir heute für wahr halten.

Wie man mit Glaubenssätzen umgehen kann

  1. Hinhören: Höre mal in dich hinein, wenn du unklare oder starke Gefühle oder Gedanken hast: was geht da in dir vor? Welche Gedanken hast du? Welche Gefühle hast du? Welche Überzeugung steckt dahinter? Vielleicht hilft es dir, es auch aufzuschreiben. Kannst du so einen Glaubenssatz, eine innere Überzeugung entdecken?
  2. Prüfen: Glaube ich das denn wirklich? Halte ich das denn immer noch für wahr?
  3. Umschreiben: Wenn du es nicht für wahr hälst, was hältst du denn stattdessen für wahr?
  4. Immer wieder bewusst machen: Halte dir deinen neuen Glaubenssatz immer wieder vor Augen. Sag ihn dir selbst, wenn der alte wieder zum Vorschein kommt. Und gib dir Zeit dabei. Es ändert sich nicht von heute auf morgen. Du warst so lange von einem andern Glaubenssatz überzeugt, das dauert seine Zeit, bis der neue Glaubenssatz sich in deinem Inneren verankert.
  5. Wenn du irgendwo nicht weiter kommst, such dir Hilfe durch Bücher oder auch durch ein Coaching.

Hast du schon mal mit Glaubenssätzen gearbeitet? Hast du schonmal welche bei dir entdeckt?

Entschleunigung

Ich liebe den Sommer. Einfach die Balkontüren aufmachen und den Garten als erweitertes Wohnzimmer nutzen. Baden gehen. Eis essen. Beeren essen. Die Sonne auf der Haut fühlen. Abends draußen sitzen. In der Hängematte liegen. Und noch so viel mehr.

Doch dieses Jahr haben sich da ein paar ungute Gefühle unter die Freude am Sommer gemischt. Kaum wurden die Tage wärmer, musste ich feststellen: Schwanger und Sommer das klappt bei mir nicht so gut. Spätestens nach einem halben heißen Tag war ich platt. Und während ich dann auf der einen Seite anfing zu rechnen, wie lange die Schwangerschaft noch geht, kam von der anderen Seite die Angst den Sommer zu verpassen.

Unfreiwillige Entschleunigung

Ich war also gezwungen zu entschleunigen, mir weniger vorzunehmen, mehr liegen zu lassen und weniger zu planen. Und stattdessen versuche ich ab und zu mit den Kindern im Garten die Beine hochzulegen.

Und auf einmal liege ich in der Hängematte und mir wird bewusst: Dieser Sommer wird zwar anders, aber er wird auch schön. Er wird langsamer. Er wird entschleunigt. Das bedeutet mehr Ruhe, mehr Entspannung, und mindestens genausoviel genießen. Ich muss Dinge liegen lassen, um die Beine hochzulegen, aber dieses Jahr fällt mir das nicht schwer.

Und natürlich heißt in der Hängematte liegen mit zwei Kindern im Garten auch, dass man die Hängematte teilt und dass man meistens doch nach ein paar Minuten wieder aufspringt. Aber wenn es sein muss, ist doch mehr Entschleunigung möglich, als ich im ersten Moment gedacht hätte. Und auch wenn dieser Sommer anders wird als gedacht, es gibt trotzdem unendlich viele Kleinigkeiten zum genießen.

Sommer im Garten

Coping und Reframing

Mein Prozess Frieden mit meiner Situation zu schließen, das ist etwas, das nennt man im Coaching auch Coping oder Reframing.

Ich kann die Situation nicht ändern, dass ich im Sommer dieses Jahr deutlich weniger Kraft habe. Aber ich kann mir überlegen, wie ich damit besser umgehen kann und wie ich diese Situation bewältigen kann. Das ist Coping.

Reframing bedeutet die ganze Situation in einen anderen Rahmen zu setzten. Vorher war mein Rahmen ein Sommer in dem ich aktiv bin und unterwegs bin. Ein Sommer in dem ich effektiv bin und all das erledige wie bisher und eigentlich mit der Selbstständigkeit sogar noch ein bisschen mehr. Jetzt habe ich den Rahmen geändert. Es wird ein Sommer, den ich viele kleine Dinge genieße. Und es wird ein Sommer in dem eben manches liegen bleibt.

Welche Situation ist bei dir gerade nicht ganz so, wie du es dir wünscht? Wie könnte es dir helfen, sie in einen anderen Rahmen zu setzen? Was für Bewältigungsstrategien helfen dir?

Liebe Grüße

Hannah

Wege gehen

Es gibt Neuigkeiten

Heute gibt es hier endlich Neuigkeiten. Auf dem Blog war es ja in den letzten Monaten wieder ziemlich ruhig, da im Hintergrund so einiges an Vorbereitungen lief, denn ich habe mich selbstständig gemacht. Ab jetzt könnt ihr mich gerne für Frauenabende, Frauenfrühstücke und ähnliches einladen oder einen Coaching Termin mit mir ausmachen.

Schon lange träume ich davon Menschen dabei zu begleiten sich zu entfalten und zu entdecken, was Gott alles in sie hineingelegt hat, Visionen zu entwickeln, frei zu werden von einengenden Glaubenssätzen, Probleme zu lösen und Klarheit zu finden. Außerdem träume ich davon Menschen auf ihrem Glaubensweg zu einem befreiten und vertrauensvollen Glauben zu begleiten.

Nachdem ich selbst einen langen Weg von einem einengendem Glauben zu einem befreiten Glauben gegangen bin, wünsche ich jedem, dass er oder sie erleben darf, was für ein Segen und ein Geschenk es ist mit Gott durch dieses Leben zu gehen.

Wer noch mehr wissen will, kann hier zu Vorträgen und hier zum Coaching schauen. Außerdem könnt ihr euch nun auch zum Newsletterversand anmelden, wenn ihr alle News und Beiträge mitbekommen wollt.

Und dann haben wir noch eine weitere Neuigkeit als Familie: Wir bekommen noch mal ein Kind und ab Oktober sind wir zu fünft. Darauf freuen wir uns schon sehr!

Liebe Grüße

Hannah

Babynews
Notizbuch

Wie ich mich am Jahresanfang neu ausrichte – und wie es geklappt hat

Zwei Monate ist dieses Jahr nun fast schon alt. Den Januar nutze ich mittlerweile gerne, um mich neu auszurichten. Ich liebe dieses Gefühl des Neustarts. Da liegt ein neues Jahr vor mir und ich kann es Leben und mitgestalten. Dieses Gefühl gibt mir den nötigen Flow, mir die Zeit zu nehmen, inne zu halten und zu überlegen, was mir denn nun wirklich wichtig ist. Und wie ich dann dahin komme.

Dabei ist das ja immer so eine Sache mit den Neujahrsvorsätzen: Nur weil ein neues Jahr beginnt, heißt das ja noch lange nicht, dass wir die Kraft haben, auf einmal all das umzusetzen, was bisher schon nicht so richtig klappen wollte. Mittlerweile habe ich da allerdings einiges an Tipps gesammelt, was mir hilft. So dass ich langsam und stetig, mein Leben so verändere, dass die wichtigen Dinge ihren Platz bekommen.

Wenn ich 80 bin…

Eine Frage die ich mir dazu stelle ist: Wenn ich einmal 80 bin, wie will ich dann sein? Wie will ich dann leben? Was will ich getan haben? Wie will ich gelebt haben? Die Zahl 80 richtet meinen Blick aufs große Ganze und schafft Weitblick. Die genaue Zahl ist nicht so wichtig, es geht darum in Richtung Lebensende zu schauen, um mir bewusst zu werden, was mir wirklich wichtig ist.

Mein Warum

Und dann, wenn ich so ein bisschen gesammelt habe, dann frage ich mich: Was ist mein Warum dahinter. Warum will ich das? Was treibt mich an? Denn wenn ich mein Warum gefunden habe, dann gibt mir das eine viel größere Motivation mein Ziel auch zu erreichen.

Zum Beispiel würde ich gerne gesünder leben. Gesünderes Essen essen, mehr Sport machen, mehr Schlafen. Aber einfach nur so, würde ich die Motivation dazu nicht aufbringen. Mein Warum ist, dass ich fitter sein möchte, mehr Energie haben möchte, damit ich die Mutter sein kann, die ich sein will und damit ich andere Ziele erreichen kann, die mir wichtig sind. Dieses Warum gibt mir Motivation, kleine Schritte in Richtung gesünderes Leben zu gehen.

Kleine machbare Schritte

Aber selbst mit genug Motivation komme ich nicht weiter, wenn mir die Kapazität dazu fehlt. Deshalb ist es dann wichtig für mich alles in ganz kleine machbare Schritte herunter zu brechen. Denn langsam und kontinuierlich vorwärts gehen, bringt mich oft viel weiter, als 5 große Schritte auf einmal, die ich dann doch nicht schaffe. Besonders gut funktionieren für mich tägliche kurze Routinen, die dann irgendwann von selbst laufen. Aber auch wöchtentliche und monatliche Ziele gehören dazu.

Kleine Schritte bedeutet für mich auch, immer nur so viele auf einmal wie möglich. Ich muss nicht gleich alles umsetzten, was mir wichtig ist. Ich fange bei ein paar Schritten an und dann kann ich jeden Monat oder auch alle paar Monate schauen, wo ich nun stehe und was als nächstes dran ist.

Wie es bisher geklappt hat

Nach einem optimistischen Start im Januar hat mich dann ein weniger optimistischer Februar eingeholt, mit viel Krankheit und wenig funktionierender Routine. Mein Gefühl hat mir gesagt, das mit dem Neustart hat so ganz und gar nicht geklappt. Doch dann habe ich mal meine Notizen aufgeschlagen und festgestellt: Ja manches hat nicht geklappt, aber ein paar kleine Schritte bin ich doch weitergekommen. Und dann habe ich mich hingesetzt und habe mir – schon wieder ein bisschen optimistischer – meine weiteren kleinen Schritte für den restlichen Februar notiert. In ganz kleinen Schritten komme ich vorwärts.

Mein Fazit

Zu wissen wie ich leben will, hilft mir in kleinen Schritten vorwärts zu kommen. Und dabei vertraue ich auch darauf, dass bei all dem was ich plane, Gott dabei ist und mich lenkt:

„Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein lenkt seinen Schritt.“ (Sprüche 16,9)

Natürlich habe ich nicht alles in der Hand. Aber ich treffe jeden Tag so viele Entscheidungen, wie ich handle und was ich mache und das was ich in der Hand habe, möchte ich bewusst steuern in dem Vertrauen, dass Gott alles in seiner Hand hält.

Mein Jahr des Ausmistens

Vor etwa einem Jahr hat es mich gepackt: Ich bin auf Annes Blog Kleineweggedanken auf ein Video von The Minimal Mom gestoßen. Sie berichtet auf ihrem YouTube Kanal von ihrem minimalistischen Lebensstil. Sie erzählt, wie sie es nie geschafft hat alles ordentlich zu halten, weil es einfach zu viele Sachen waren – bis sie ausgemistet hat. Seitdem ist es leicht das Haus ordentlich zu halten und sie hat viel mehr Raum für die Sachen, die ihr wichtig sind. Das wollte ich auch. Ich war gerade mittendrin im Chaos der Kleinkindphase. Ich wollte so viel mehr als ich konnte. Also fing ich an: jeden Tag 10-15 Minuten ausmisten.

Ein Jahr später

Ich bin noch längst nicht fertig, aber es ist schon so ein Gefühl von Leichtigkeit eingezogen. Und noch etwas anderes ist passiert: Mein Denken verändert sich. Mir fällt immer mehr auf, wie der Überfluss in dem wir leben uns beschäftigt und ablenkt. Ich frage mich immer mehr: Was brauchen wir wirklich?

Ganz besonders hat mich das auch in der Weihnachtszeit beschäftig. Die Zeit in der es so viel zu tun und zu kaufen gibt, weil Weihnachten ist. Dabei sehne ich mich doch nach einer ruhigen, besinnlichen, bedeutungsvollen Zeit. Deshalb habe ich im Dezember noch etwas ganz anderes zumindest zeitweise mal „ausgemistet“: ich habe eine Instagrampause gemacht. Ich wollte mehr Ruhe und ich wollte mehr Zeit für Begegnung mit Gott.

Adventskranz

Wie das mit der Ruhe geklappt hat

Die Realität hieß dann aber krank sein, kranke Kinder, wenig Zeit für mich und wenig Zeit für Gott. Aber Ruhe, die gab es in all dem doch irgendwie. Denn eine zeitlang konnten ich eigentlich nur auf dem Sofa mit den Kids Bücher lesen und der Alltag drum rum blieb stehen. Und auch wenn ich trotz der Instagrampause nicht mehr Zeit mit Gott hatte, ist es ruhiger in mir geworden.

Und dann sitze ich da im Weihnachtsgottesdienst – hinten in der Kinderspielecke. Während ich nur kleine Fetzen vom Gottesdienst mitbekomme, spüre ich eine Ruhe und Dankbarkeit in mir. Als die Gemeinde irgendein Weihnachtsloblied singt, stimmt mein Herz kurz mit ein. Hier sitze ich aus Liebe zu meinen Kindern und mir wird bewusst, dass ich ihnen so gerade meine Liebe zeigen kann und was könnte ich an Weihnachten besseres tun, als ihnen zu zeigen, dass sie unendlich geliebt sind. Ich dachte ich begegne Gott in der Stille allein mit ihm oder auch in der Weihnachtspredigt. Aber stattdessen begegnet er mir in der Kinderspielecke beim Spielen mit meinen Kindern. Ob das was mit dem Ausmisten zu tun hat? Ich weiß es ich nicht. Aber ich weiß, dass ich früher so viele Vorstellungen davon hatte, wie alles sein sollte, dass ich diese Gelassenheit nicht immer hatte.

Mein Fazit

Auch wenn ich nicht weiß, ob ich diesen Moment, diese innere Ruhe und Dankbarkeit auch ohne Instagrampause und ohne Ausmisten erlebt hätte, bleiben mir zwei Dinge hängen:

Erstens wenn ich nach Gott suche begegnet er mir. Möglicherweise aber anders als ich es dachte. Und er begegnet mir auch mitten in dem, was mein Leben gerade ausmacht.

Zweitens fühlt sich Ausmisten ziemlich gut an – sowohl Dinge als auch Ablenkung. Es trägt definitiv auch zu mehr Ruhe und Leichtigkeit bei. Und es hat ein Umdenken in mir angestoßen, womit ich mein Leben füllen will. Also werde ich damit weiter machen. Und ich möchte meinen Fokus darauf richten, was ist es denn was wirklich zählt. Doch dazu mehr im Januar Februar.

Erzähl mir doch gern auch deine Erfahrungen mit dem Ausmisten!

Liebe Grüße

Hannah

Leben mittendrin

Ich liege mit meinen beiden Kindern im Bett. In jedem Arm liegt eins und sie sind gerade dabei einzuschlafen. Ich liege hier und atme durch. WIR atmen durch. Ein Meilenstein ist geschafft. Die Zeit die hinter uns liegt, war herausfordernd und mich hat sie häufig an meine Grenzen gebracht. Heute ist eine Last von meinem Herzen gefallen. Heute haben wir gefeiert.

Und während ich hier liege und durchatme, weiß ich schon, welche Herausforderungen morgen auf mich warten. Da gibt es gerade noch ein paar mehr. Aber das ist jetzt egal. Jetzt genieße ich den Moment.

Ich genieße den Moment, denn ich weiß, das hier, das ist das Leben. Ein Leben in dem wir uns freuen und leiden, ein Leben in dem wir alles im Griff haben und dann wieder alles drunter und drüber geht, ein Leben in dem wir verletzt werden und heilen, ein Leben in dem manchmal alles stimmt und manchmal gar nichts. Seitdem ich lerne das zu akzeptieren, lerne ich auch das Leben lieben. Und ich kann die kleinen Dinge genießen und feiern, auch mitten im Chaos.

Kuchen

Und sind es nicht oft die kleinen besonderen Momente in den herausfordernden Zeiten, an die wir so gerne erinnern? Ich denke so gerne an die Flurgespräche mit meiner Freundin Anna, die uns durch eine schwierige Zeit getragen haben. Oder an spontane nächtliche Mc Donalds Besuche, während dem Ausarbeitungsschreiben in der Bibliothek.

Das Leben passiert mittendrin. Da begegnen wir Menschen. Begegnen wir uns selbst. Begegnen wir Gott.

Deshalb mag ich auch eine der Sturmgeschichten der Bibel in Matthäus 14, 22-33 so. Denn während die Jünger gegen den Sturm kämpfen, steht plötzlich Jesus da sagt „ich bin da“. Und er stillt den Stum. Aber vorher lässt er Petrus noch auf den Wellen zu sich laufen. Petrus läuft und er sinkt und Jesus zieht ihn raus. Es gehört alles dazu, der Sturm, die Ruhe, das auf dem Wasser laufen, das sinken und das herausgezogen werden. Und in all dem ist Jesus da und sie begegnen sich.

Stürmischer See

Ich will damit nicht sagen, dass alles was passiert gut ist. Aber ich fange an zu begreifen, dass nicht erst alles gut sein muss, damit wir leben können. Das hier und jetzt ist unser Leben. Es ist nicht fertig, nicht gewiss, nicht sicher, aber es ist echt, es ist geliebt, gehalten, getragen, begleitet. Mir fallen meine Kleinkinder ein, wie sie ständig durch diese krassen Gefühle gehen und alleine noch gar nicht damit klar kommen. Wie sie sich trösten lassen und an mich kuscheln. Wie wir uns begegnen in ihrer Hilfsbedürftigkeit. Jesus sagt: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ (Mt 18,3)

Ich möchte alles im Griff haben, aber ich fange an zu begreifen, es geht darum geliebt und gehalten zu SEIN. Inmitten all dieser leichten und schweren Phasen mit unserem Gott zu sein, der das alles überwunden hat. Er ist für mich da. Er sieht mich. Er ist mit mir. Ich lebe jetzt und hier mittendrin – geliebt und gehalten von Gott.

Wie die Stille ein Schatz für mich geworden ist

Ich liebe Stille. Ich liebe es ab und zu mal nichts zu tun. Einfach nur zu sein. In die Weite schauen oder auf dem Sofa liegen. Wenn es um mich rum still ist, dann bekommen endlich mal all meine Gedanken einen Raum. Dann sortiere ich mich, dann werde ich kreativ.

So war es nicht immer

Früher habe ich die Stille gesucht – aber nicht ausgehalten. Es wurde dann so laut und unruhig in mir und das, was da kam, war mir unangenehm. Ich dachte, dass es in der Stille doch auch still werden muss in mir. Aber so war es nicht.

Meistens habe ich dann die Stille gesucht, wenn ich Zeit mit Gott verbringen wollte. Dazu sagen wir Christen ja schließlich: „Stille Zeit“. Deshalb dachte ich, da muss ich still und ganz fokussiert auf Gott sein. Also wollte ich alle Gedanken wegdrängen, die in mir aufsteigen und mich konzentrieren, was natürlich nicht geklappt hat. Meine Gedanken wollten kommen. Sie sind ja ein Teil von mir. Also kamen sie auch. Je mehr ich sie wegdrückte, desto lauter wurden sie. Also war meine Stille Zeit mit Gott angespannt und oberflächlich statt still und entspannt. Stille Zeit war eine Leistung. Ich hatte Masken auf. Nicht nur vor Gott, auch vor mir. Ich versuchte mich auf Gebet und Bibellesen zu konzentrieren und wegzubeten, was nicht da sein sollte. Und während ich doch Gott treffen wollte, war es wie, als würde ich mich selbst nicht mitbringen.

Stille mit Kaffee und Bibel

Meine Zeit mit Gott hat ziemlich gut, meine Beziehung zu Gott gespiegelt: ich dachte, ich müsste es ihm recht machen und in ein bestimmtes Bild hineinpassen. Zum Glück ist es dabei nicht geblieben. Zum Glück konnte ich Gott besser kennen lernen. Einen Gott der mich gemacht hat, zu dem ich kommen kann wie ich bin und mit allem was mich beschäftig – also auch mit innerer Unruhe, negativen Gefühlen und lautem Gedankenchaos.

Und dann wurde die Stille ein Schatz

Heute ist meine Stille Zeit wie ein kleines Date mit Gott. Es ist meine Zeit. Ich kann einfach sein. Mit allem was gerade in mir stürmt, tobt, kämpft oder auch sich freut und genießt. Es ist wie ein nach Hause kommen, ein Treffen mit dem besten Freund, wo alle Masken fallen und ich sein kann wie ich bin, aushalten kann, was in mir ist.

Nach außen sieht meine Stille Zeit heute ähnlich aus wie früher, aber in mir drin ist sie anders. Damals empfand ich Leistungsdruck, heute tanke ich auf und fühle mich gesehen. Damals kämpfte ich gegen meine Gefühle, heute kann ich einfach alles rauslassen, wahrnehmen, aushalten und ihnen auf die Spur gehen. Damals dachte ich, ich müsste mich passend machen für Gott, heute weiß ich er hält mich aus, mit all dem was ich nicht aushalte.

Stille mit Mond überm Garten

Der Unterschied ist in meinem Herzen und in meiner Beziehung zu Gott. Heute weiß ich, ich genüge. Und all die Gedanken und Gefühle gehören zu mir. Und wo gehören sie denn hin, wenn nicht in die Zeit mit meinem Gott. So ist Stille für mich zu einem Schatz geworden. Egal ob ich die Stille suche um gezielt Zeit mit Gott zu verbringen oder einfach nur so.

Stille gibt mir Raum auf mich zu hören, die Ruhe es mit Gott durchzuquatschen, die Möglichkeit zu entspannen und loszulassen und einfach zu sein.

Erzähl doch gerne in den Kommentaren, was sind deine Erfahrungen mit der Stille oder der Stillen Zeit?

Loslassen

Loslassen Teil 2: Wenn du etwas hinter dir lassen möchtest, aber es noch nicht gelungen ist

Was willst du loslassen und gar nicht erst mit ins neue Jahr nehmen?
Ich habe hier bereits darüber geschrieben, wie es ist wenn man etwas loslassen muss, ob man will oder nicht. Heute – an Silvester – geht es darum, was wir tun können, wenn wir etwas loslassen wollen und es uns noch nicht gelungen ist.

Die Grundlage für Veränderung

Bevor ich darüber schreibe, was wir tun können, ist es mir wichtig ein paar Grundlagen zu legen, von denen wir dann ausgehen können, wenn wir etwas verändern wollen. Denn mit diesen Grundlagen ist es leichter.

Es gibt einen Ort für unsere Last

Ich glaube an einen Gott, der sagt, dass wir unsere Last bei ihm abgeben dürfen. Wir müssen sie nicht mit ins neue Jahr nehmen. Das, was war, dürfen wir bei ihm abgeben und bei ihm lassen. Er vergibt, er liebt, er tröstet, er lässt uns nicht allein.

Wer es selbst nachlesen will, kann das hier tun: Mt 11,28

Bibel

Wir sind nicht allein

Ebenso sagt er, dass er gerade da, wo wir es nicht hinkriegen und schwach sind, mit seiner Stärke für uns da ist. Vielleicht nimmt er etwas nicht gleich weg. Aber er ist trotzdem da. Er hält uns trotzdem und in all dem können wir manchmal seine Größe viel mehr erleben, weil wir es selbst nicht können.

Wer es selbst nachlesen will, kann das hier tun: 2 Kor 12,9

Wir sind auch jetzt schon genug

Deshalb sind Selbstanklagen und Selbsthass fehl am Platz und sicher nicht der Weg, wie wir weiter kommen. Wir sind so wie wir sind nicht allein. Wir sind genauso geliebt, gewollt und angenommen. Und wir dürfen uns selbst auch so lieben und annehmen. Unsere Motivation sollte nicht sein: wenn ich das endlich verändert habe, dann bin ich liebenswert, dann bin ich endlich ok. Nein du bist jetzt schon liebenswert und mehr als ok. Unsere Motivation ist dann einfach die: Weil wir anders leben wollen, weil wir wissen, dass etwas nicht gut ist, weil wir Verantwortung für unser Leben übernehmen wollen, wollen wir etwas verändern.

Was also kann ich tun?

  1. Beten, mich an Gott hängen, um seine Kraft und Hilfe bitten
  2. Verantwortung übernehmen und es mit allem was ich kann und weiß angehen

Und für diesen zweiten Punkt möchte ich euch heute ein Werkzeug an die Hand geben, das dabei hilft Veränderungen anzugehen.

Wo will ich hin?

Meistens wenn wir etwas verändern wollen, wollen wir etwas nicht mehr tun. Viel sinnvoller ist es zu überlegen: Was will ich denn stattdessen tun? Wie will ich denn stattdessen leben? Erst wenn wir wissen, wo wir hinwollen, können wir auch in diese Richtung gehen. Also nimm dir mal Zeit zu überlegen: Wo willst du hin? Wie erträumst du dir dein Leben stattdessen? Wenn über Nacht ein Wunder geschieht, wie sieht dein Leben dann aus? Beschreib nicht, was dann fehlt, sondern was dann da ist. Beschreib es positiv. Beschreib es ganz genau, so konkret wie möglich, geh ins Detail, schmück es aus und nimm dir Zeit dafür. Und wenn du kreativ bist nimm dir viele Farben und ein großes Blatt Papier und leg einfach drauf los. Wenn du eher strukturiert bist, schreib es strukturiert auf. Wie du es auch machst, lass deinen Träumen freien lauf.

Zukunftsbild

Was hindert mich? Was wird mir fehlen?

Und wenn du dein Bild so genau und konkret ausgeschmückt hast wie möglich, frag dich mal: Was hindert dich dahin zu gehen? Meistens haben wir was davon, wie es ist und die Veränderung kostet uns was. Was hast du davon? Willst du es wirklich? Was wird dir dann fehlen? Bist du bereit den Preis zu zahlen?

Was ist der erste kleine Schritt?

Und wenn du dann weist, wo du hingehen willst und was es dich kostet. Dann überleg mal welche Schritte dich dahin führen. Schreib auch sie alle auf. Und dann frag dich: Welchen noch so kleinen Schritt in diese Richtung kannst du jetzt schon gehen. Denn mit kleinen machbaren Schritten kommen wir vorwärts. Überforder dich nicht. Gehe kleine Schritte, einer nach dem anderen.

Geh den ersten kleinen Schritt!

Und jetzt geh los, gleich sofort. Mach den ersten Schritt. 

Ich wünsche euch einen guten Abschluss von 2019, dass ihr dankbar zurückschauen, Dinge abgeben und hinter euch lassen könnt und mit neuer Kraft ins neue Jahr starten könnt.