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Wie Glaubenssätze unseren Glauben beeinflussen

Hattest du schon den Gedanken: Die habens ja leichter, die sind ja nicht gläubig? Ich hatte diesen Gedanken neulich und er hat mich hellhörig gemacht.

Wie mir neulich mal wieder bewusst wurde: da passt etwas nicht

Aber von vorne: Ich schob mein Sohn in den Schlaf und grübelte über einer Entscheidung. Diese Entscheidung rief unerwartet starke Emotionen in mir hervor. Ich fühlte mich unglaublich schlecht. Und diesen schlechten Gefühlen versuchte ich auf den Grund zu gehen. Ich dachte an andere, die ähnliche Entscheidungen getroffen hatten, und plötzlich schoss mir eben dieser Gedanke in den Kopf: Die habens ja leichter, die sind ja nicht gläubig.

Im selben Moment hielt ich inne. Warum denke ich das? Ist das wirklich so? Ich stellte fest, dass ich Angst habe einen Fehler zu machen. Weil da irgendwo die Überzeugung in mir schlummert, dass ich als Christ keine Fehler machen darf. Und plötzlich erschrecke ich über meinen Gedanken, das ist doch das komplette Gegenteil von dem woran ich glaube.

Ich glaube ja, dass für Gott meine Fehler eben kein Problem sind, weil er ja mein Retter ist. Ich glaube, dass Gott mein Hirte ist. Welcher Hirte erwartet denn von seinen Schafen, dass sie von alleine den richtigen Weg finden? Eigentlich habe ich es doch leichter, weil ich einen Hirten habe, der mich führt und bei mir bleibt egal wie ich mich entscheide, der mich sogar sucht, wenn ich mich verlaufe.

Dieser Spaziergang hat mich noch eine ganze Weile beschäftig. Denn er hat mir mal wieder bewusst gemacht was für negative Glaubenssätze mich doch manchmal bestimmen, die einfach falsch sind. In diesem Fall war es mein negativer Glaubenssatz: „ich darf keine Fehler machen“.

Was sind Glaubenssätze eigentlich?

Die Sache mit den Glaubenssätzen ist die, dass sie schon früh in unserer Kindheit geprägt werden. Als Kind helfen sie uns in einer bestimmten Situation und machen Sinn für uns. Und dann denken wir gar nicht mehr darüber nach, aber unbewusst steuern sie uns immer noch. Aber leider nicht immer in eine gute Richtung. Und sie steuern unbewusst auch unseren Glauben, selbst dann wenn wir im Kopf eigentlich etwas anderes glauben.

Ich glaube auf der einen Seite, dass ich mit meinen Fehlern zu Gott kommen kann und auf der anderen Seite versuche unterbewusst auf keinen Fall welche zu machen. Das passt nicht zusammen. Es schränkt mich ein, es beeinflusst meinen Glauben und es steht mir im Weg.

Deshalb dürfen wir aufhorchen, wenn da irgendwas nicht stimmig ist oder wenn wir mit extrem starken Gefühlen auf etwas reagieren. Wir dürfen diesen Glaubenssätzen auf den Grund gehen und sie überprüfen. Wir dürfen sie überschreiben, mit dem was wir heute für wahr halten.

Wie man mit Glaubenssätzen umgehen kann

  1. Hinhören: Höre mal in dich hinein, wenn du unklare oder starke Gefühle oder Gedanken hast: was geht da in dir vor? Welche Gedanken hast du? Welche Gefühle hast du? Welche Überzeugung steckt dahinter? Vielleicht hilft es dir, es auch aufzuschreiben. Kannst du so einen Glaubenssatz, eine innere Überzeugung entdecken?
  2. Prüfen: Glaube ich das denn wirklich? Halte ich das denn immer noch für wahr?
  3. Umschreiben: Wenn du es nicht für wahr hälst, was hältst du denn stattdessen für wahr?
  4. Immer wieder bewusst machen: Halte dir deinen neuen Glaubenssatz immer wieder vor Augen. Sag ihn dir selbst, wenn der alte wieder zum Vorschein kommt. Und gib dir Zeit dabei. Es ändert sich nicht von heute auf morgen. Du warst so lange von einem andern Glaubenssatz überzeugt, das dauert seine Zeit, bis der neue Glaubenssatz sich in deinem Inneren verankert.
  5. Wenn du irgendwo nicht weiter kommst, such dir Hilfe durch Bücher oder auch durch ein Coaching.

Hast du schon mal mit Glaubenssätzen gearbeitet? Hast du schonmal welche bei dir entdeckt?

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